Demo-Aufruf: 1. Nov. 2014, Berlin Gesundbrunnen, 13:30, NSU-Terror: Staat und Nazis Hand in Hand – Rassismus in der Gesellschaft bekämpfen

english / türkçe below –

NSU-Terror: Staat und Nazis Hand in Hand – Rassismus in der Gesellschaft
bekämpfen!
Demo am 1. November 2014 um 13:30 U-Bahnhof
Gesundbrunnen/Hanne-Sobek-Platz Berlin

Der „NSU-Prozess“ in München dauert schon über ein Jahr und
Untersuchungsausschüsse haben tausende Seiten vorgelegt. Es ist sehr
deutlich geworden, was wir uns davon NICHT erhoffen können: Aufklärung,
Gerechtigkeit und ein Ende rassistischer Gewalt. Deswegen ist es an uns
laut zu werden!

Was wir wissen: ein Netzwerk bewaffneter Neonazis konnte 13 Jahre lang
in Deutschland zahlreiche Menschen durch Bombenanschläge verletzen und
mindestens zehn Menschen ermorden. Der Verfassungsschutz war ihr
mächtigster Unterstützer. Die Polizei verdächtigte nach jedem Anschlag
auf rassistische Weise die Ermordeten und ermittelte gegen ihre Familien
und die Verletzten. Spuren ins rechte Milieu wurden systematisch
ignoriert und verwischt. Nach der sog. Selbstenttarnung des NSU, wurden
in mehreren Verfassungsschutzämtern bergeweise Akten unzugänglich
gemacht.

Was wir sehen: Der Staat zeigt keinen Aufklärungswillen, der angemessen
für die Angehörigen wäre. Er zieht keine Konsequenzen, um rassistische
Gewalt in Zukunft zu verhindern. Beamt_innen und V-Leute lügen vor
Gericht. Trotzdem werden dem Verfassungsschutz noch mehr Kompetenzen
eingeräumt. Die Menschen hingegen, die von der Gewalt des NSU betroffen
sind, erhalten von Staat und Gesellschaft keine angemessene
Unterstützung.

Und es bleiben offene Fragen: Wer gehört alles zum NSU-Netzwerk? Was ist
mit den Täter_innen, die bisher nicht vor Gericht stehen? Seit
Bekanntwerden des NSU wurden 220 Straftaten registriert, in denen die
Täter_innen sich ausdrücklich auf den NSU beziehen – gehen die Anschläge
und Morde ungehindert weiter?

In diesen Tagen werden in Deutschland Brandanschläge und Angriffe auf
Moscheen und Synagogen, auf Wohnhäuser von Migrant_innen und People of
Color verübt. Geflüchtete werden in Lagern untergebracht und gefoltert.
Ihre Proteste gegen rassistische Asylpolitik werden niedergeschlagen,
kriminalisiert und ausgehungert. Asylgesetze werden weiter verschärft.
Von deutschen Behörden mitgetragener Rassismus tötet in Polizeizellen,
wie in Dessau, in Abschiebegefängnissen, an den EU-Außengrenzen und
überall dort, wo Waffen made in Germany ein lukratives Geschäft sind.

All das ist möglich, weil in Deutschland so getan wird, als würde es
Rassismus nur am rechten Rand geben. Doch viele Menschen erleben jeden
Tag Rassismus: durch Blicke, Beleidigungen, körperliche Angriffe, durch
Diskriminierung in der Schule, durch systematische Erniedrigung und
Gewalt in Behörden wie der Ausländerbehörde und durch die Polizei.

Lasst uns dagegen gemeinsam auf die Straße gehen! Tragen wir unsere Wut,
Trauer, Solidarität und unseren Widerstand gemeinsam in die
Öffentlichkeit! Rassismus in Deutschland wird viel zu oft von der weißen
Mehrheitsgesellschaft* ignoriert, gedeckt und verschwiegen – wir
schweigen nicht!

Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gelten den vom NSU Ermordeten und
Verletzten, ihren Angehörigen und allen Betroffenen rassistischer
Gewalt. Wir solidarisieren uns mit den Forderungen Geflüchteter nach
einer Abschaffung der rassistischen Asylpolitik. Wir gehen auf die
Straße für eine emanzipierte Gesellschaft ohne Rassismus und Ausbeutung.

Wir gedenken Abdurrahim Özüdoğru, Enver Şimşek, Habil Kılıç, Halit
Yozgat, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Mehmet Turgut, Süleyman Taşköprü
und Theodoros Boulgarides.

Rassismus tötet! Deshalb fordern wir:

++ Einrichtung eines unabhängigen Kontrollgremiums zur Bekämpfung von
Rassismus in staatlichen Institutionen! ++ Straßenumbenennungen im Sinne
der Angehörigen der Ermordeten! ++ Lückenlose Aufdeckung der Kooperation
staatlicher Institutionen mit dem NSU-Netzwerk! ++ Abschaffung aller
Geheimdienste! ++ Abschiebungen stoppen, Abschaffung der Lager und
Bleiberecht für alle! ++ Abschaffung aller rassistischen Sondergesetze!
++ Racial Profiling stoppen! ++

AKEBI e.V. — Allmende e.V.* — andere zustände ermöglichen —
Antirassistische Initiative (ARI) — Bündnis gegen Rassismus — Café
Cralle — DIDF-Berlin — DurDe! Deutschland — GLADT e.V. — Hände weg
vom Wedding! — Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B. —
Lesbenberatung Berlin e.V. — Migrantengruppe Wedding — Migrationsrat
Berlin-Brandenburg e.V. — ReachOut

*Fußnote: Allmende distanziert sich von dem Begriff „weiß“.

Nazi Terrorism: State apparatus and National Socialist Underground hand
in hand – Fight racism in this society!
Demo on 1 November 2014, 13:30h starting at Berlin-Gesundbrunnen

The „NSU-process“ in Munich has been going for over a year, and
investigation commitees have submitted thousands of pages. We know what
NOT to expect: Truth, justice and an end to racist violence.

What we know: For 13 years, a network of armed neo-nazis made bomb
attacks, injured countless people and murdered at least ten. The „German
FBI“ (Verfassungsschutz) was their most powerful ally. After each
terrorist attack, the racist police investigated against the relatives
of the victims, criminalized them, and destroyed ties to their
communities and families. Evidence hinting towards the right-wing scene
was systematically ignored or „disappeared.“ After the so-called „coming
out“ (Selbstenttarnung) of the National Socialist Underground (NSU),
several Verfassungsschutz offices blocked access to heaps of
incriminating papers.

What we see: The state does not want to find any truths that would
satisfy the relatives ; it takes no responsibility and takes no steps to
prevent racist violence in the future.Civil servants and police spies
(V-Leute) lie in court. At the same time, the Verfassungsschutz gains
even more secret police privileges. And people who lost family members
because of the NSU, who were injured by bomb attacks or lost their
livelihoods, receive no adequate support from state and society.

Open questions remain: How big was the NSU network really? What about
the terrorists who never went to court? Since the NSU was exposed, more
than 220 crimes were reported, whose perpetrators explicitly referred to
the NSU – are others continuing the murders?

These days we see arson and vandalism against mosques and synagogues,
houses of migrants and people of color, and refugees are tortured in
internment centers.Self-organized protests of refugees against racist
asylum laws are crushed, the participants criminalized and starved,
while the laws become stricter and stricter. A court ruling confirmed
that the African refugee Oury Jalloh supposedly burnt himself in a
police cell in East Germany – while rope-tied and without a
lighter.Racism supported by German authorities kills – here, in
deportation jails, at the EU borders, and wherever German weapons are
sold for big money.

All this is possible, because Germany (!!) pretends that racism does not
exist here.But people of color, migrants, Rroma, refugees, people from
colonized territories, Jews and Muslims experience racism every day:
hate stares, insults, assaults, discrimination in schools, systematic
humiliation and violent authorities and police.

We’re tired of racism and its denial. Let’s take the streets together!
Let’s show the public our anger, grief, solidarity and our protest!
White* German society too often ignores, covers up and denies racism –
we will not be silent!

Our sympathy and solidarity go to the people murdered and injured by the
NSU, their families, and to all who suffer under racist violence.We
support the demand of refugees for an end to the racist, inhumane
politics of asylum. We go to the streets for an emancipatory society
without racism and exploitation.

Racism kills! Therefore, we demand:

++ Establish an independent monitoring commitee to combat racism in
state institutions! ++ Full exposure of the cooperation between state
institutions and the NSU network! ++ Abolish domestic secret service
(Verfassungsschutz), foreign secret service (BND) and military
counterintelligence (MAD)! ++ Stop deportations, abolish internment
centers and right to stay for all! ++ Abolish all racist special laws!
++ Stop racial profiling!++ Rename streets to commemorate the victims!
++

AKEBI e.V. — Allmende e.V.* — andere zustände ermöglichen —
Antirassistische Initiative (ARI) — Bündnis gegen Rassismus — Café
Cralle — DIDF-Berlin — DurDe! Deutschland — GLADT e.V. — Hände weg
vom Wedding! — Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B. —
Lesbenberatung Berlin e.V. — Migrantengruppe Wedding — Migrationsrat
Berlin-Brandenburg e.V. — ReachOut

* Allmende does not endorse the expression „white.“

NSU- terörü: devlet ve naziler ile elele – Toplumun içindeki ırkçılığa
karşı mücadele!
Yürüyüş 1 Kasım 2014 Saat 13,30 da U-Bahnhof
Gesundbrunnen/Hanne-Sobek-Platz Berlin

Münih’deki NSU davası nerede ise bir yıldan daha fazladır sürmektedir ve
ararştırma komisyonları tarafından binlerce sayfalık raporlar
yazılmıştır. Ama hiç büyük ümütlere kapılmaya gerek kalmadan bu davadan
neleri bekleyemeyeceğimiz ortaya çıkmıştır: davanın aydınlatılması,
adelet ve ırkçı şiddetin sonunu. Bundan dolayı sesimizi yükseltmeliyiz
!
Bildiyimiz şu: Almanya’da 13 yıl boyunca bir neonazi şebekesi bir çok
bombalı yaralama ve en az on kişiyi de katletmiştir. Alman anayasasını
koruma teşkilatı bu şebekenin en büyük destekcisi olmuştur. Alman polisi
düzenlenen her şiddet eyleminden sonra ırkçı bir tarzda katledilenleri
san altında tutmuştur ve davayı, katledilenlerin ailelerine ve
yarılara karşı yürütmüştür. Neonazi çevrelerine yönelik deliler
sistamatik olarak görmezlikten gelinmiştir ve üstü örtülmüştür.
NSU-çetesinin kendini deşifre etmesinden hemen sonra Alman anayasasını
koruma kurumu tarafından bir çok dosya sırra kadem basmıştır.
Gördüğümüz şü: Alman devleti, geride kalan aile mensuplarını tatmin
edebilecek, olayı aydınlatma diye bir niyet göstermiyor. bu
olayalardan gelecekte ırkçı şiddetleri önlemek için ders çıkarmıyor.
Memurlar ve devletin ajanları mahkeme önünde yalan söylüyorlar. Buna
rağmen anayasyı koruma teşkilatına daha fazla imtiyazlar
sağlanmaktadır. NSU şiddetine maruz kalan insanlar ise ne devlet
nezdinde ne de toplum nezdinde yeteri bir destek bulamıyorlar.
Ortadaki açık sorular ise: NSU şebekesine kimler mensuptur? Mahkeme
önüne çıkarılmayan zanlılar ne durumda? NSU cinayetlerinin ortaya
çıkışından sonra toplam 220 işlenmiş suç kayıtlara geçmiştir ve bu
suçların zanlılıları kendilerini NSU ile
ilişkilendirmektedirler-saldırılar ve cinayetler devam mı etmektedir?
Bu günlerde Almanya’da camiilere , sinagoglara, göçmen evlerine ve
People of Color’lara saldırılar gerçekleştirilmektedir. Sığınmacılar
kamplarda toplanmaktadır ve işkenceye maruz kalmaktadırlar ve
sığınmacıların ırkçı iltica politikalarına karşı düzenledikleri eylemler
saldırıya uğruyor, kirimnalize ediliyor ve açlığa terk ediliyor. İltica
yasaları daha da katılaştırılıyor. Alman kurumlarının da ortak olduğu
ırkçılık, polis hücrelerinde, örneğin Dessau’da olduğu gibi, yurdışı
etme tutuk evlerinde, AB dış sınırlarında ve made in Germany
silahlarının iyi satış yaptığı her yerde ölüm saçıyor.
Bunların hepsi mümkün, zira Almanya’da ırkçılık sadece kimi sağ
çevrelerde varmış gibi devranılıyor. Ama bir çok insan ırkçılığı günlük
yaşıyor: bakışlar ile, hakaretler ile, fiziksel şiddet ile, okullardaki
ayrımcılık ile, yabancılar dairesinde ve polis gibi kurumlarda
sistamatik aşağılama ve şiddet ile.
Buna karşı birlikte sokağa çıkalım! Öfkemizi, dayanışmamızı ve
direnişimizi birlikte kamuoyuna taşıyalım ! Irkçılık Almanya’da
genelikle beyaz* çoğulcu toplum tarafından görmezlikten geliniyor, üstü
örtülüyor ve sessizce geçiştiriliyor-biz susmuyoruz!
NSU tarafından katledilenlerin ve yaralananların, ve onların aile
mensuplarının ve tüm ırkçı şiddete maruz kalanların acılarını
paylaşıyoruz ve dayanışma içindeğiz. Biz ilticacıların, ırkçı iltica
yasalarının kaldırılma talepleri ile dayanışma içindeğiz. Biz ırkçılığın
ve sömürünün olmadığı özgür bir toplum için sokağa çıkıyoruz.
Abdurrahim Özüdoğru, Enver şimşek, Habil Kılıç, Halit Yozgat, İsmail
Yaşar, Mehmet Kubaşık, Mehmet Turgut, Süleyman Taşköprü ve Theodoros
Boulgarides’i anıyoruz.
Irkçılık cinayettir! Bundan dolayı taleplerimiz:
++ Devlet kurumlarında ırkçılığa karşı mücadele için bağımısız kontrol
heyetlerinin kurulması! ++ katledilenlerin isimleri sokaklara verilmeli
! ++ Devlet kurumlarının NSU-şebekesi ile ortak çalışması tamamem
aydınlatılmalı! ++ bütün istihbarat örgütleri kaldırılmalı! ++ yurt dışı
edilmeler durdurulmalı, kamplar kaldırılmalı ve herkese burada kalma
hakkı! ++ Tüm özel yasalar kaldırılmalı! ++ Racial Profiling
durdurulmalı! ++
AKEBI e.V. — Allmende e.V. — *andere zustände ermöglichen —
Antirassistische Initiative (ARI) — Bündnis gegen Rassismus — Café
Cralle — DIDF-Berlin — DurDe! Deutschland — GLADT e.V. — Hände weg
vom Wedding! — Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B. —
Lesbenberatung Berlin e.V. — Migrantengruppe Wedding — Migrationsrat
Berlin-Brandenburg e.V. — ReachOut
*Dip not: Allmende e.V ‘’beyaz’’ kavramına eleştirisel yaklaşıyor.